Das sollten Sie bei einer Sehnenscheidenentzündung tun

Wird eine Sehnenscheide zu stark beansprucht, kann sie anschwellen und sich entzünden. Eine Sehnenscheidenentzündung verursacht meist "stechende" oder "ziehende" Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit ein. Sie treten häufig am Handgelenk oder am Arm bzw. am Fuß auf.

DIE SEHNENSCHEIDE, ABER AUCH DIE SEHNE SELBST KÖNNEN ANSCHWELLEN

Bei einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) ist die Hülle, die die Sehne umgibt, betroffen. Unter Umständen kann aber auch die Sehne selbst anschwellen. Eine Sehnenscheidenentzündung entsteht meist durch mechanische Überbeanspruchung.

WAS HILFT BEI EINER SEHNENSCHEIDENENTZÜNDUNG?

Bei einer entzündeten Sehnenscheide ist es wichtig, sie sofort und konsequent zu entlasten, um bleibende Schäden zu vermeiden. Ein "bisschen weniger" bzw. "ein bisschen entlasten" reicht meist nicht.

Nehmen Sie diese Verletzung ernst und ergreifen Sie rechtzeitig Maßnahmen, um eine Chronifizierung oder Komplikationen zu verhindern.

BEI STARKEN SCHMERZEN ODER UNSICHERHEITEN ARZT KONSULTIEREN

Bei starken Schmerzen oder wenn die Stelle sehr geschwollen ist, aber auch dann, wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie sich um eine ordentliche, ärztliche Diagnose kümmern. Die richtigen Ansprechpartner bei einer vermuteten Sehnenscheidenentzündung, sind Unfallchirurgen, Sportmediziner oder Orthopäden.

ÜBERBLICK: VON RUHE, KÜHLEN, PHYSIO UND ERNÄHRUNG BIS HIN ZU NAHRUNGSERGÄNZUNGEN

  1. Ruhe und Schonung: Versuchen Sie alle Bewegungen zu vermeiden und, die die betroffene Sehnenscheide belasten und Schmerzen verursachen. Reagieren Sie schnell und geben Sie der betroffenen Stelle ausreichend Ruhe.
  2. Kühlen: Tragen mehrmals täglich für jeweils 3x 5 Minuten Eispackungen oder kalte Kompressen auf die betroffene Stelle auf. Dies reduziert sowohl Schwellungen als auch Schmerzen. Verwenden Sie dabei ein Tuch, um die Haut vor direktem Kontakt mit dem Eis zu schützen.
  3. Hochlagern: Versuchen Sie die betroffene Stelle immer wieder hochzulagern, vor allem in den ersten Tagen.
  4. Kompression: Eine elastische Bandage aber auch Schiene können helfen, die Sehnenscheide zu stützen und die Bewegungen, die Probleme machen, zu begrenzen. Bei der Bandage müssen Sie darauf achten, dass sie nicht zu eng sitzt, in manchen Fällen verursacht einer Bandage aber auch Schmerzen. Dann müssen Sie sie weglassen.
  5. Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann Ihnen spezifische Übungen und Techniken zeigen, um die Sehnenscheide zu entlasten und die Beweglichkeit zu verbessern.
  6. Ernährung: Bei einer Sehnenscheidenentzündung kann eine ausgewogene und entzündungshemmende Ernährung helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Heilung zu unterstützen. > Geschickte Ernährung bei einer Sehnenscheidenentzündung
  7. Nahrungsergänzungen: Von Omega-3-Fettsäurenüber Curcumin, Vitamin C und MSM bis hin zu Magnesium können schlau kombinierte Supplemente die Heilung einer Sehnenscheidenentzündung unterstützen. > Diese Supplemente helfen bei einer Sehnenscheidenentzündung
  8. Ergonomische Anpassungen: Achten Sie auch auf die ergonomische Gestaltung Ihres Arbeitsplatzes oder jener Alltagsaktivitäten, die die Probleme an der Sehnenscheide verursachen.
  9. Ärztliche Beratung: Bei anhaltenden oder sehr starken Schmerzen aber auch dann, wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie einen Sportmediziner konsultieren. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) wie Ibuprofen oder Naproxen können Schmerzen und Entzündungen lindern. Sie können diese Medikamente aber nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen. In einigen Fällen können auch Injektionen von Kortikosteroiden oder andere Interventionen notwendig sein.
  10. Alternative Therapien: Akupunktur, Ultraschalltherapie oder Stoßwellentherapie können in einigen Fällen hilfreich sein. Klassische Orthesen werden kaum noch eingesetzt, dafür setzen viel Physios mittlerweile auf Kinesio-Tapes, der selbst klebende Tapeverband, der die Sehnenscheide entsprechend entlastet wird.
  11. Dehn- und Kräftigungsübungen: Nach Abklingen der akuten Entzündung können spezielle Übungen helfen, die betroffene Sehne zu stärken und zukünftigen Verletzungen vorzubeugen.
  12. Langsame Rückkehr zur Aktivität: Sobald die Symptome abklingen, sollten Sie vorsichtig und langsam normalen Aktivitäten zurückkehren. Nur so können Sie eine erneute Überlastung vermeiden. Lassen Sie jene Maßnahmen, die Ihnen geholfen haben parallel dazu eine Zeit lang weiterlaufen.

WIE ENTSTEHT EINE SEHNENSCHEIDENENTZÜNDUNG ÜBERHAUPT?

Sehnen verbinden Muskeln mit Knochen und verlaufen an besonders beanspruchten Stellen in Hüllen, den sogenannten Sehnenscheiden. Diese sind mit Gelenkschmiere ausgestattet, die ein reibungsloses Gleiten der Sehne ermöglicht.

Repetitive Bewegungen beim Sport, Arbeiten am Computer oder Musizieren, ebenso wie Tätigkeiten als Mechaniker, Maler oder Gartenarbeit, können zu übermäßiger Reibung führen und eine Sehnenscheidenentzündung, das ist eine Entzündung dieser Hüllen, verursachen. Grundsätzlich handelt es sich um übermäßige Belastung nicht entsprechend angepasster, also zu schwacher, Muskulatur.

Neben der mechanischen Überbelastung gibt es zwei weitere, jedoch seltenere Ursachen für die Entzündung: Infektionen oder Verletzungen sowie rheumatische Erkrankungen.

WIE LANGE DAUERT ES, BIS EINE SEHNENSCHEIDENENTZÜNDUNG WEG IST?

Sofern Sie schnell reagieren und den betroffenen Bereich schonen, kann eine Sehnenscheidenentzündung innerhalb von wenigen Tagen komplikationsfrei abheilen. Wir die Sehnenscheidenentzündung jedoch chronisch, dann dauert es mitunter mehrere Wochen oder gar Monate bis sie abheilt.

Je schneller Sie reagieren und je mehr Maßnahmen Sie miteinander kombinieren, desto schneller werden Sie diese lästige Verletzung auch los. Wenn Sie nach 1 bis 2 Wochen immer noch Schmerzen haben, dann sollten Sie jedenfalls einen Arzt aufsuchen.

SETZEN SIE AUF ENTZÜNDUNGSHEMMENDE LEBENSMITTEL

1. Fettreicher Fisch: Lachs, Makrele, Sardinen und Hering enthalten Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben.

2. Früchte und Beeren: Beeren wie Blaubeeren, Erdbeeren, Himbeeren sind reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen.
- Andere Früchte wie Orangen, Äpfel und Kiwis sind ebenfalls gut.

3. Grünes Blattgemüse: Spinat, Grünkohl und Brokkoli enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.

4. Nüsse und Samen: Mandeln, Walnüsse, Leinsamen und Chiasamen liefern gesunde Fette und Omega-3-Fettsäuren.

5. Vollkornprodukte: Haferflocken, Quinoa, brauner Reis und Vollkornbrot bieten Ballaststoffe und Nährstoffe, die Entzündungen entgegenwirken können.

6. Hülsenfrüchte: Bohnen, Linsen und Kichererbsen sind reich an Ballaststoffen und Proteinen und haben entzündungshemmende Eigenschaften.

7. Gesunde Öle: Olivenöl und Avocadoöl sind reich an gesunden Fetten und entzündungshemmenden Verbindungen.

VERMEIDEN SIE VERARBEITETE LEBENSMITTEL, ROTES FLEISCH, ZUCKER UND MILCHPRODUKTE

1. Keine verarbeiteten Lebensmittel: Vermeiden Sie Fertiggerichte, Snacks und Lebensmittel mit hohem Gehalt an raffiniertem Zucker und ungesunden Fetten.

2. Rotes und verarbeitetes Fleisch vermeiden: Diese Fleischsorten enthalten oft gesättigte Fette und können Entzündungen fördern.

3. Kein Zucker, keine Süßigkeiten: Raffinierter Zucker ist sauer, kann entzündungsfördernd wirken und sollte deshalb möglichst reduziert werden.

4. Milchprodukte eine Zeit lang weglassen: Einige Studien legen nahe, dass Milchprodukte bei entzündungsfördernd wirken können. Vollfett-Milchprodukte enthalten gesättigte Fette, die in entsprechenden Mengen Entzündungen fördern können.

5. Transfette vermeiden: Vermeiden Sie Lebensmittel, die teilweise gehärtete Öle enthalten, wie einige Margarinen und Backwaren.

6. Kein Alkohol: Übermäßiger Alkoholkonsum kann Entzündungen verstärken und sollte vermieden oder stark eingeschränkt werden.

INGWER, KURKUMA, KNOBLAUCH UND ZWIEBELN

1. Ingwer und Kurkuma: Beide Gewürze haben starke entzündungshemmende Eigenschaften und können in die tägliche Ernährung integriert werden, zum Beispiel in Smoothies, Tees oder als Gewürze in Gerichten.

2. Knoblauch und Zwiebeln: Knoblauch und Zwiebeln enthalten entzündungshemmende Verbindungen und können in vielen Gerichten verwendet werden.

3. Probiotika: Lebensmittel wie Kefir, Sauerkraut und andere fermentierte Produkte fördern eine gesunde Darmflora, die wichtig für das Immunsystem und die Entzündungsregulation ist.

ÜBERBLICK: VON W3-FETTSÄUREN ÜBER CURCUMIN, VITAMIN C, MSM BIS HIN ZU MAGNESIUM

Hier sind einige von uns empfohlene Supplemente zu Unterstützung bei einer Sehnenscheidenentzündung:

1. Omega-3-Fettsäuren Die richtigen Mengen an Omega-3-Fettsäuren können dabei helfen, Entzündungen zu reduzieren, dies wiederum beschleunigt den Heilungsprozess. 

2. Curcumin Extrakt Kapseln können über das Enzym Cyclooxygenase-2 entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. Abhängig von der Intensität der Entzündungsreaktion empfehlen wir 2 bis 3 mal täglich 1 bis 2 Kapseln einnehmen.

3. Vitamin C. spielt aus unserer Sicht eine Schlüsselrolle für die bei der Kollagenbildung, was für die Heilung von Sehnen und Sehnenscheiden wichtig ist. Wir empfehlen bei einer Sehnenscheidenentzündung täglich 1 Kapsel gepuffertes Vitamin C.

4. MSM (Methylsulfonylmethan) wirkt antioxidativ und antientzündlich. Dies kann insbesondere bei Sehnenscheidenentzündungen hilfreich sein. Wir empfehlen bei einer Sehnenscheidenentzündung 2 mal täglich je 1 Kapseln MSM (Methylsulfonylmethan) mit viel Flüssigkeit einzunehmen. In einer Akutphase bis zu 2 Wochen lang 3 bis 4 mal täglich je 1 Kapsel einnehmen. 

5. Magnesium hat entzündungshemmende Eigenschaften: Magnesium kann auf Ihre Sehnenscheidenentzündung entzündungshemmend wirken und Ihnen so dabei helfen diese lästige Verletzung schneller los zu werden. Wir empfehlen bei einer Sehnenscheidenentzündung täglich zusätzlich 1 Kapsel Sportlabor Magnesium und zwar möglichst zu einer Mahlzeit einzunehmen. 

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Bild (C) Kate Allen