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Mit dem Einkaufen fortfahrenThomas Farbmacher, 35, aus Brixen im Tiroler Unterland, mehrfacher Ultratrail Gewinner und frisch gebackener Karwendelmarsch Gesamtsieger, nahm sich Zeit für ein kurzes Interview.
Thomas, eingangs herzliche Gratulation zum Sieg beim legendären Karwendelmarsch! Ein ganz besonderer Sieg für Dich?
Thomas Farbmacher: Ja, ich bin super glücklich und - wenn ich ganz ehrlich bin - auch etwas überrascht über meine starke Leistung beim Karwendelmarsch. Ich konnte meinen persönlichen Streckenrekord deutlich unterbieten und setzte mich schließlich in einem Klassefeld durch. Der Karwendelmarsch war 2012 mein allererstes Ultra Event und gerade diese 52 Kilometer wollte ich unbedingt mal für mich entscheiden.
Was zeichnet den Karwendelmarsch aus? Was blieb diesmal emotional ganz besonders haften?
Thomas Farbmacher: Erstmal ist der Karwendelmarsch ein sehr anspruchsvolles Rennen. Die Strecke führt über Asphalt, gut befestigte Forstwege, es gibt steile Anstiege, flowige Trails und auch richtig knackige Bergabpassagen. Du musst also ein richtiger Allrounder sein, um für einen Spitzenplatz in Frage zu kommen. Ich lief die ersten 45 Kilometer gemeinsam mit Alexander Lieb, dem Sieger der vergangenen beiden Ausgaben. Auf dem letzten Abschnitt hatte ich dann die etwas besseren Beine und konnte mich absetzen. Gerade diese finalen 7 Kilometer - da ich schaffte noch einen 3:25-er Schnitt - fühlten sich so richtig gut an.
Worauf achtest Du bei solchen Ultra-Trails in Hinblick auf die Ernährung?
Thomas Farbmacher: Auf den richtigen Drink lege ich in Rennen, aber natürlich auch in den Trainings großen Wert und die Ergebnisse bestätigen mich: Während sportlicher Belastungen hat das adäquate Sportgetränk wohl den größten Einfluss auf meine Leistung. Nur der richtige Mix aus Wasser, Salz und Maltodextrin garantiert vor allem dann, wenn es lang wird, noch einwandfrei funktionierende Beine. Ich merke, dass große Mengen an Kohlenhydraten dabei eine weit wichtigere Rolle spielen, als noch vor ein paar Jahren angenommen. Dies trifft bei hohen Außentemperaturen und hoher Luftfeuchte umso mehr zu.
Gehen wir einen Schritt zurück: Vor Corona hattest Du Deine stärksten Jahre, konntest etwa beim Zugspitz-Ultra-Trail oder beim Großglockner Ultra-Trail siegen. Wie ging es Dir während der Corona-Krise?
Thomas Farbmacher: Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Krise gar nicht so spürte. Im vergangenen Jahr war ich mit dem Hausbau beschäftigt und trainierte fast gar nichts. Dementsprechend mühsam waren dann die ersten Trainings Monate im vergangenen Herbst.
Man kann sich gar nicht vorstellen, dass das Training eines Thomas Farbmacher nicht immer rund läuft?
Thomas Farbmacher: Nein! Bis dahin ging auch bei mir immer alles spielend, aber nach dem letzten Jahr hatte ich einige Probleme wieder reinzukommen. Nach der langen Pause war meine Fitness weg, ich war schon nach einem Zehn-Kilometer-Lauf ziemlich K.O. Ich blieb aber dran, steigerte die Umfänge langsam, lief zuerst im Flachen und erst als die Form langsam kam, machte ich wieder Höhenmeter. Nach zwei Monaten ging es mir dann wieder viel besser.
Im Frühling dieses Jahres folgte das Comeback: Erste Station war der Schwarzach-Ultra ...
Thomas Farbmacher: Ja, beim Schwarzach-Ultra wurde ich gleich Zweiter, hatte aber lange im Rennen ein unsicheres Gefühl, weil ich nicht wusste, wie gut meine Form wirklich war. Die große Herausforderung bestand darin, meine Performance einzuschätzen und mich dann für das richtige Tempo zu entscheiden. Letzten Endes war ich happy mit Platz zwei.
Heuer steht noch der Gamstrail Kitzbühel am Programm?
Thomas Farbmacher: Genau. Ich kann fast die gesamte Strecke des Gamstrail Kitzbohel von meinem Balkon aus sehen und will am kommenden Wochenende wieder um den Sieg mitlaufen.
Abschließend: Wie darf man sich die Saisonpause des Tom Farbmacher vorstellen?
Thomas Farbmacher: Da mache ich was ich will. Gelaufen wird natürlich trotzdem, denn der Herbst ist für mich ganz klar die schönste Laufzeit.
Vielen Dank und alles Gute für den Gamstrail!
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