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Mit dem Einkaufen fortfahrenIch habe mir 3 Ernährungsmythen - "training on empty stomach", "Koffein stimuliert den Fettstoffwechsel" und "Proteinshakes direkt nach dem Training machen keinen Sinn" - für Sie angesehen und sie aus einigen Perspektiven, vor allem aber aus jener des Sportlers, betrachtet.
LANGFRISTIG IST DAS FALSCH! Es ist immer noch nicht ganz unüblich, dass Sportlern geraten wird, im nüchternen Zustand, beispielsweise vor dem Frühstück, eine längere, weitgehend kohlenhydratfreie Trainingseinheit zu absolvieren.
Einer der Gründe, warum Athleten überhaupt im nüchternen Zustand trainieren, ist es mehr Fett zu verbrennen. Grundsätzlich stimmt es, dass man bei Fettstoffwechsel-Belastungen nüchtern mehr Fett und weniger Kohlenhydrate verbrennt. Aber ...
> Mehr dazu: Skyr ist vielleicht das beste Frühstück für Sportler
LEISTET MAN NÜCHTERN WENIGER?
Ob man nüchtern wirklich weniger leistet, das hängt nicht zuletzt von der Länge und natürlich von der Intensität des Trainings ab. Eine Meta-Analyse [1] zeigt, dass es vor allem von der Länge der Belastung abhängt.
BEI KURZEN BELASTUNGEN BLEIBT DIE LEISTUNG UNBEEINFLUSST
Ist die Belastung kürzer als 1 Stunde, dann bleibt die Leistung lt. der Studienergebnisse weitgehend unbeeinflusst, egal ob man vorher isst oder nicht. Dies gilt allerdings nur für sehr gut trainierte Athleten für eine maximal 1-stündige Trainingseinheit, dafür aber auch für die Intervalltrainingskapazität, also für intensive Trainings. Aber ...
FAZIT: Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn nüchtern zu trainieren, schon gar nicht wenn die Belastung intensiv oder länger ist. Für trainierte Athleten sollte es bei kürzeren Belastungen keinen Leistungsunterschied machen und hier sehe ich vielleicht einen kleinen Vorteil, denn mit leerem Magen fühlt man freilich etwas besser. Insgesamt denke ich aber dass man sich stets ums richtige Fueling kümmern sollte. Langfristig sind die Trainings besser und die wichtige Regeneration garantiert.
> Mehr dazu: Training - managen Sie Ihre Energie
RICHTIG, ABER ...
Ja, Koffein trägt dazu bei Fettreserven zu mobilisieren. Neuere Arbeiten des ACSM an gut trainierten Athleten haben gezeigt, dass
NUR ...
FAZIT: Insgesamt kann man Koffein smart und gut dosiert einsetzen und so einen Nutzen fürs Training daraus ziehen. Ich verwendete es beispielsweise vor meinem zweiten oder dritten täglichen Training, etwas vor einer soliden Schwimmeinheit am späten Nachmittag.
Der Preis des Koffeins ist möglicherweise schwerer zu erkennen, als das bei anderen Stimulantien der Fall ist. Beim Thema Koffein spricht man selten über die Kosten, man tut fast so als ob es die Super-Droge schlechthin wäre.
Trotzdem denke ich, dass man in jedem Fall wissen sollte, wie Koffein wirkt. Schließlich scheint es auf den ersten Blick gänzlich frei von Nachteilen zu sein. Hier gibt es etwas, das zucker- und fettfrei ist und null Kalorien enthält.
Koffein blockiert aber nicht zuletzt einen Neurotransmitter, das Adenosin, das schließlich dazu da ist unserem Körper jene Regeneration zu geben die er braucht.
> Mehr dazu: Koffein - der Nutzen, die Nebenwirkungen & die versteckten Kosten
STIMMT IN DER (STUDIEN)THEORIE, ABER I DER SPORTLICHEN PRAXIS SUCH MAN NICHT ZULETZT NACH "LIFELIKE STANDARDS" ...
Viele Sportler greifen für den Muskelaufbau oder zur Regeneration direkt nach dem Sport zu Proteinshakes. Diese Praxis wird, unter anderem von Ernährungsgesellschaften, scharf kritisiert. Aber wer hat nun recht?
Grundsätzlich haben Experten insofern recht, als das in Studien nicht nachgewiesen werden konnte, dass der Zeitpunkt der Proteinaufnahme - etwa für den Kraftzuwachs oder die Regeneration - relevant wäre. Wichtig ist vor allem die Gesamtproteinmenge, die man über den Tag verteilt aufnimmt.
Zum einen sollte man aber nach großen Belastungen keinen reinen Proteindrink zu sich nehmen, sondern auf einen Recoverydrink setzen, der aus Kohlenhydraten und Proteinen besteht. Hier geht es vor allem darum, die verbrauchte Energie zu ersetzen und damit die Regeneration zu unterstützen.
Zum anderen muss man sich aber auch in den Sportler versetzen. Die empfohlene Proteinmenge für Sportler liegt etwa bei 1,5 bis 2 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.
> Mehr dazu: Ein detaillierter Blick auf Regeneration & Muskelaufbau
Der Mix aus Kohlenhydraten und Proteinen nach dem Training ist deshalb auch eine Art Fixpunkt, ein Standard, der halt 20 bis 30 Gramm der täglich benötigten Proteine abdeckt. Die wenigsten Sportler haben einen Koch, der Menüs serviert, an denen Labels mit den enthalten Makronährstoffen angebracht sind und wo abends dann Bilanz gezogen wird. Oft geht es im Spitzensport um Einfachheit und um eingespielte Abläufe.
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BILD (C) Kate Allen
[1] Aird TP, Davies RW, Carson BP. Effects of fasted vs fed-state exercise on performance and post-exercise metabolism: A systematic review and meta-analysis. Scand J Med Sci Sports. 2018 May;28(5):1476-1493. doi: 10.1111/sms.13054. Epub 2018 Feb 23. PMID: 29315892.