Teresa Stadlober über die Heim-WM, ihr Training und ihre Hobbys abseits des Sports

Am 19. Februar beginnt die Nordische-Ski-WM im Tiroler Seefeld. Mit der Österreicherin Teresa Stadlober hat Österreich gute Chancen auf Langlauf-Edelmetall. Die 26-jährige plauderte mit uns über den Stellenwert der Heim-WM, über ihr Training und über ihre Hobbys abseits des Sports.

"Der Sport nimmt förmlich mein ganzes Leben ein"

Für welche Hobbys haben Sie abseits des Sports noch Zeit?

Der Sport nimmt förmlich mein ganzes Leben ein, da bleibt nicht viel Zeit für etwas anderes.

Wie oft haben Sie frei?

Nur einen Tag in der Woche. An dem treffe ich mich dann nach Möglichkeit mit Freunden.

Welchen Stellenwert hat bei Ihnen das Mentaltraining?

In diese Richtung mache ich nichts. Ich komme aus einer Sportlerfamilie (Papa Alois/Langlauf-Weltmeister Staffel, Mama Roswitha/Slalom-Vizeweltmeisterin, Bruder Luis/Langlauf-Nationalteam). Wann immer ich Unterstützung brauche, bekomme ich sie dort in Gesprächen.

700 Jahrestrainingsstunden im Jahr für eine Medaille

Was bedeutet für Sie Erholung zwischen zwei Trainingseinheiten am Vor- und Nachmittag?

Gut und ausgewogen essen, einen Mittagsschlaf einbauen. Die Nacht allein wäre für Regeneration zu wenig. Am Ende des Tages stehen je nach Bedarf Physiotherapie-Einheiten und Mobilisation auf dem Programm.

Sie sprachen Ernährung an. Was führen Sie Ihrem Körper abseits der Mahlzeiten zu?

Es geht mir darum, das Immunsystem zu stärken. Das herausfordernde Training, Wetterwechsel, Reisen mit Flughafen-Aufenthalten - da unterstütze ich meinen Körper zusätzlich mit Vitamin D und Zink-Selen-OPC Kapseln. Den Recoverydrink setze ich unmittelbar nach den Rennen ein, um schnell meine Speicher aufzufüllen. Ich vertrage ihn am besten und meistens dauert es eine Weile, bis ich nach den Bewerben zu einer vernünftigen Mahlzeit komme.

Welchen Tipp können Sie einem Hobbysportler geben?

Jeder sollte besonders auf seine Ernährung achten und die Ruhephasen einhalten, denn der Körper braucht seine Pausen.

"Die Heim-Weltmeisterschaft in Seefeld steht über allem"

Wie gestaltet sich Ihr Training im Jahresablauf?

Ich komme auf 700 Stunden: Von Mai bis Anfang Juli geht es um Grundlagen, die ich laufend, mit dem Rad oder den Skirollern absolviere. Zwischen Juli und September wird es intensiver, bis Ende November steht dann die wichtigste Phase vor den Wettkämpfen an. Zweimal wöchentlich bin ich in der Kraftkammer.

Ergaben sich heuer Änderungen in Ihrem Programm im Vergleich zu früher?

Kaum. Im Juni, August und Oktober ging ich auf Schnee, absolvierte in Norwegen zudem einige Skiroller-Rennen. Mit zunehmendem Trainingsalter nehmen auch die Umfänge zu.

Was geben Sie als Saisonziel aus?

Die Heim-Weltmeisterschaft in Seefeld steht über allem. Auch wenn es schwer wird: Dort habe ich eine Medaille im Visier. Ich werde unmittelbar vor der WM (19.2.-3.3.) etwas rausnehmen, das eine oder andere Weltcuprennen auslassen.

Steckbrief:

Teresa Stadlober (26):

  • Geboren: 1. Februar 1993 in Schladming/Steiermark
  • Wohnort: Radstadt/Salzburg
  • Größe/Gewicht: 1,68 m/52 kg
  • Familienstand: ledig
  • Verein: SC Radstadt
  • Hobbys: Sport, Musik, Freunde
  • Homepage: www.teresa-stadlober.at

Größte Erfolge:

    • Olympia: 9. Klassik-Teamsprint in Sotschi 2014 (mit Katerina Smutna), 7. (Skiathlon) bzw. 9. (30 Kilometer im klassischen Stil)in Pyeongchang 2018
    • WM: 6. Skiathlon, 8. 30 km Massenstart Skating, 12. 10 km klassisch/jeweils 2017 Lahti
    • Weltcup: 2. und 3. Etappe Tour de Ski 2017/18.
    • Junioren-WM: Gold Skiathlon u. Silber 5 km Skating Liberec 2013
    • U23-WM: Bronze Skiathlon Val di Fiemme 2014


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